Innere Leere – 10 Dinge, die Du jetzt dagegen tun kannst
Du bist hier, weil Du Dich innerlich leer und unzufrieden fühlst?
Zunächst einmal, das ist ganz normal, wir alle von der Spezies Mensch haben ab und zu diese innere Leere. Wir stellen alles in Frage, Zweifel und Unsicherheiten nagen an uns. Vielleicht hast Du sogar den Eindruck, in einem falschen Leben festzustecken. Dieses dumpfe Gefühl macht rastlos und lässt einen an sich selbst zweifeln.
Die gute Nachricht: Du kannst dies ändern. Es gibt eine Vielzahl von Methoden, die Dir helfen, Deinen Gefühlszustand sehr schnell zu verändern und das Gefühl der Leere hinter Dir zu lassen.
Die schlechte Nachricht: wenn Du dieses Gefühl öfter hast oder es immer wieder kommt, solltest Du etwas tiefer in Dir graben. Es kann ein Zeichen sein,
- dass in Deinem Leben grundsätzlich etwas nicht so ausgerichtet ist, wie es sein sollte oder
- dass Du einen Schicksalsschlag verarbeitest
Wenn dies der Fall ist, solltest Du Dir die Zeit nehmen, Dein Leben einmal auf den Prüfstand zu stellen und Dir folgende Fragen zu stellen:
- Wo lebst Du Deine Werte nicht?
- Welchen Schicksalsschlag solltest Du noch tiefer verarbeiten?
- Hast Du klare Ziele und bewegst Du Dich in die angestrebte Richtung?
Die Beschäftigung mit diesen Fragen benötigt erfahrungsgemäß etwas Zeit und kann auch den Umgang mit unangenehmen Gefühlen bedingen. Trotzdem ist es meiner Erfahrung nach sehr wertvoll, sich diese Zeit zu nehmen, da wir tiefliegende Konflikte in uns auflösen können und somit nachhaltig zu einem glücklicheren Leben gelangen. Ein guter Coach kann für diese Prozesse ein hilfreicher Unterstützer sein.
Kommen wir nun zur zentralen Frage: Was kannst Du jetzt tun, um Deine innere Leere zu überwinden? Du findest hier ein buntes Buffet an Möglichkeiten, aus dem Du wählen kannst, was Dir am besten „schmeckt“.
- Annehmen was ist: wir machen uns das Leben oftmals doppelt schwer, indem wir gegen die aktuelle Realität ankämpfen. Wir fühlen uns innerlich leer und sind dann noch unzufrieden mit uns, weil wir uns innerlich leer fühlen und denken: „eigentlich sollte ich mich doch ganz anders fühlen“. Hier schneiden wir uns ins eigene Fleisch.
Wenn Du auch innerlich gegen Dich kämpfst, entscheide Dich einmal ganz bewusst diesen Kampf zu entspannen. Es muss nicht für alle Ewigkeit sein und sollte vor allem nicht zwanghaft geschehen sondern als ein verspieltes Experiment gesehen werden. Sage Dir einfach ganz bewusst innerlich oder auch laut „JA, ich fühle gerade Leere“, „JA, ich würde mich gerne anders fühlen“, vielleicht auch „JA, meine Situation ist aus den und den Gründen im Moment Scheiße!“. Fühle einfach, was es mit Dir macht. - Bring alles aufs Papier: Eine weitere kurze Übung, die Dir helfen kann, Deine innere Leere zu überwinden, ist, einfach einmal alles was Du fühlst, was Dich nervt, was Du gerne anders hättest aufzuschreiben. Wenn die Dinge aus unserem Kopf aufs Papier fließen, sind sie oft wesentlich weniger erschreckend, als wenn sie in unseren Gedanken umher wabern.
- Verändere Deine Physiologie: Viele Studien haben bewiesen, unsere Körperhaltung hat einen direkten Einfluss auf unsere Stimmung. Dies kannst Du Dir zu Nutze machen. Statt vor Dich hinzugrübeln setz Dir einfach Kopfhörer auf, drehe Deine Lieblingsmusik auf und tanze wie verrückt. Alternativ hilft oft auch, einfach mal ein paar Liegestütze und Sit-Ups machen, ins Fitnesscenter gehen oder ein Spaziergang an der frischen Luft, um auf andere Gedanken zu kommen.
- Kultiviere Dankbarkeit: Es ist schwer sich innerlich leer zu fühlen, wenn einen gleichzeitig das warme Gefühl von Dankbarkeit durchströmt. Nimm Dir ein Blatt und ein Stift oder öffne eine Notiz in Deinem Handy und schreibe 10 Dinge auf, für die Du dankbar bist. Es können ganz simple Dinge sein, wie:
- „Die Bäckerin hat mir heute Morgen zugelächelt.“
- „Ich muss weder Hunger noch Durst leiden, denn ich kann einfach in den Supermarkt gehen und Essen kaufen.“
- „Ich habe eine wundervolle Frau, die mich liebt und immer hinter mir steht.“
Vielleicht musst Du etwas überlegen bis dir 10 Dinge einfallen, aber ich bin sicher, wenn Du diese Übung wirklich durchführst, verändert sich Dein Gemütszustand. Das Aufschreiben hilft Dir, die Dinge wirklich greifbar zu machen. Wenn Dir die Übung gefällt, integriere sie vielleicht öfter in Dein Leben z.B. morgens zum Start in den Tag oder abends vor dem Schlafen gehen. Wenn Du magst, kannst Du gerne auch noch einen Schritt weiter gehen und mal überlegen, ob es einen bestimmten Menschen gibt, dem Du gerne einmal danken möchtest? Du kannst ihm einfach eine kurze Dankesnachricht schreiben.
- Metta-Meditation: diese Meditationstechnik ist eine der ältesten buddhistischen Meditationstechniken. Sie führt (durch Studien bestätigt) zu einem größeren Sinnerleben, positiveren Beziehungen und weniger körperlichen Beschwerden, wenn sie regelmäßig praktiziert wird[1]. Sie ist sehr einfach durchzuführen, hier die Kurzform:
- Suche Dir einen entspannten Platz, wo Du bequem sitzen oder liegen kannst.
- Schließe Deine Augen und sage Dir innerlich jeweils dreimal jeden der folgenden Sätze:
- „Möge ich gesund sein.“
- „Möge ich mich sicher und geborgen fühlen.“
- „Möge ich in Frieden sein.“
- „Möge ich glücklich sein.“
- Danach wiederholst Du die Sätze, richtest sie aber an eine andere Person, die Dir wichtig ist, die in Deinem Herzen ist.
- „Mögest Du gesund sein.“
- „Mögest Du Dich sicher und geborgen fühlen.“
- „Mögest Du in Frieden sein.“
- „Mögest Du glücklich sein.“
- Nun im dritten und letzten Schritt richtest Du die Sätze an alle Wesen auf der Welt.
- „Möget ihr gesund sein.“
- „Möget ihr euch sicher und geborgen fühlen.“
- „Möget ihr in Frieden sein.“
- „Möget ihr glücklich sein.“
Es gibt eine schöne Geschichte dazu von Tim Ferris. In einer Präsentation hat er die Hausaufgaben gegeben, man solle auf der Arbeit jede Stunde zwei zufällige Menschen aussuchen und ihnen innerlich, still wünschen: „Mögest Du glücklich sein“. Am nächsten Morgen erhielt er eine E-Mail von einer Teilnehmerin. Sie schrieb: „Ich hasse meinen Job, ich hasse jeden einzelnen Arbeitstag. Aber gestern habe ich Deine Hausaufgaben gemacht und es war mein bester Arbeitstag seit sieben Jahren.“[2] Das ist die Kraft von Metta-Meditation.
- Führe Selbstgespräche: Wir alle haben verschiedene Seiten oder Persönlichkeitsanteile in uns. Eine einfache Metapher dafür sind Engelchen und Teufelchen, die auf unserer Schulter sitzen und diskutieren, ob wir jetzt das dritte Stück Sahnetorte essen sollen oder nicht. Es kann Dir helfen mit Deiner inneren Leere umzugehen, wenn Du Dir vorstellst sie ist ein Teil von Dir und Du kannst Dich mit ihr unterhalten. Frage sie doch mal:
- Was möchtest Du mir sagen?
- Auf welchen Aspekt meines Lebens sollte ich stärker achten?
Sei gespannt, welche Eingebungen und Ideen als Antworten auf diese Fragen kommen können. Ich selbst habe einige meiner besten Ideen während inneren „Selbstgesprächen“ entwickelt.
- Melde Dich bei einem guten Freund oder einer guten Freundin: Oft fühlt man sich mit seiner inneren Leere alleine. Da wirkt es manchmal schon Wunder, wenn man mit einem anderen Menschen spricht, der einem nahe steht. Bitte den Menschen ruhig, Dir einmal einfach nur zuzuhören und keine Ratschläge o.ä. zu bringen. Erzähle dem Menschen, was Dich innerlich beschäftigt, was in Dir vorgeht. Wenn es ein wirklicher Freund / eine wirkliche Freundin von Dir ist, musst Du auch keine Angst haben, dass er oder sie Dich für komisch halten könnten. Im Gegenteil, Deine Offenheit was Deine innere Gefühlswelt angeht, wird eure Beziehung festigen und vertiefen.
- Humor: Manchmal darf es auch simpel sein. Entscheide Dich ganz bewusst etwas zu tun, was Dich zum Lachen bringt. Geh ins Kabarett, sieh Dir Deinen Lieblings-Comedian an oder rufe einen Freund an, der Dich immer zum Lachen bringt. Lachen ist eine wunderbare Medizin. Genau wie bei schlecht schmeckenden Tropfen, ist uns in manchen Momenten gar nicht danach, aber wenn wir es dann ausprobieren, merken wir, wie gut es uns tut.
- Mache etwas Verrücktes: Oftmals sind wir in unseren Routinen und Mustern gefangen. Schätzungsweise schwirren knapp 70.000 Gedanken tagtäglich durch unseren Kopf. Doch die meisten davon wiederholen sich stetig, führen zu immer gleichen Verhaltensweisen und Emotionen. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, hilft es immer mal wieder etwas Verrücktes oder Neues zu tun. Nimm Schauspielunterricht, springe im Freibad vom 10 Meter Brett, lauf durch die Wohnung und krähe wie ein Hahn. Du wirst Dir bekloppt vorkommen, vielleicht musst Du auch über Dich lachen, aber Du wirst merken, es hilft. Dein System muss erst mal mit dem Erlebten klarkommen und die Leere weicht.
- Feiere kleine Erfolge: Um auf andere Gedanken zu kommen, hilft es manchmal, wenn wir unser Gehirn etwas austricksen. Feiere absolute Kleinigkeiten in Deinem Leben einfach mal 10 Minuten lang, als ob Du gerade einen Oscar gewonnen hättest.
- „Yeah, ich bin heute aus dem Bett aufgestanden.“
- „Geil, ich habe diesen Artikel gefunden und bis hierhin gelesen.“
- „Wow, ich habe gerade erfolgreich Zähne geputzt.“
Ich denke, Du kriegst was ich meine. Dieses Feiern stellt Deinen Zustand auf den Kopf und Du wirst Dich danach mit Sicherheit anders fühlen. Vielleicht belohnst Du Dich ja noch für Deine Erfolge mit einer Kugel Eis oder etwas Anderem, was Dir Freude bereitet.
Hast Du noch Fragen oder andere Methoden gegen innere Leere? Dann hinterlasse mir gerne einen Kommentar.
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Metta
[2] Tim Ferris Tools of Titans 158
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