Visualisierung – warum du darauf nicht verzichten kannst

Bild: Visualisierung

Hochleistungssportler, Piloten und Astronauten machen es und Du solltest es auch tun!

Dein Gehirn ist der Motor beim Erreichen Deiner Träume. Nutze es und all seine Ressourcen komplett.

Visualisieren ist das Benzin für deinen Motor des Erfolgs und schon Einstein hat gesagt:

Visualisierungsvermögen ist wichtiger als Wissen.

Visualisieren bedeutet hier sich gewünschte Erfahrungen im Geiste vorab vorzustellen. Dies hat folgende Gründe:

  • Unser Gehirn erlebt gute Vorstellungen von uns nahezu als wahr. Stelle Dir zum Beispiel so lebhaft wie möglich vor, dass Du auf eine Zitrone beißt, wahrscheinlich wird Dein Speichelfluss direkt angeregt.
  • Unser Gehirn versucht immer den von uns angestrebten Soll-Zustand zu erreichen.
  • Mit jeder Vorstellung baut unser Gehirn neue physisch-neuronale Verbindungen in Richtung unseres gewünschten Zieles auf.
  • Durch Visualisierung verankern wir unsere Vision im Unterbewusstsein des Gehirns. Dadurch wird es auch während unserer Träume und wenn wir bewusst gar nicht daran denken am Erreichen unseres Zieles arbeiten.

Nach Moskau visualisiert…

Ein Ziel für welches ich Visualisierung genutzt habe war, mein Auslandssemester in Moskau. Ich wusste, dass ich unbedingt in Moskau studieren wollte. Ich habe mir immer wieder mit vielen Details unterschiedliche Situationen vorgestellt, welche ich in Moskau erleben werde. Als ich dann in Lüneburg studierte, hatte meine Fakultät keine Partneruni in Moskau. Aber während meine Kommilitonen alle in andere Länder reisten, wie Australien, Amerika, die Türkei usw., hielt ich an meinem Plan fest.

Ich fand heraus, dass unsere Uni eine Kooperation mit der Staatlichen Technischen Universität in Moskau hatte, allerdings nur für Ingenieure. Ich erkundigte mich und erfuhr, dass niemand von unseren Ingenieuren nach Moskau ging. Ich entschied mich für eine Bewerbung, obwohl ich kein Ingenieur war, sondern Wirtschaftspsychologe und wurde angenommen. Ich hatte ein fantastisches Semester in Moskau. Ich glaube nicht, dass das nur an der Visualisierung lag. Aber mir mein Ziel immer wieder klar vor Augen zu halten, hat meine Flexibilität und Hartnäckigkeit für dieses Thema geschärft, sodass ich mein Ziel erreichte.

Wieso Du das alles schon kannst!

Gerade im Leistungssport, aber auch in anderen Hochleistungsberufen, wie bei Piloten und Astronauten, ist das Visualisieren heute eine verbreitete Technik für Erfolg, auf die niemand verzichtet.

Visualisierung spornt unser Gehirn zu Höchstleistungen an. Und wir alle haben Visualisierung schon in unserer Kindheit genutzt. Jedes Träumen, jedes sich etwas wünschen eines Kindes ist pure Visualisierung. Jeder von uns hat diese Technik also schon beherrscht und kann sie leicht wieder erlernen.

Wenn ich hier von Visualisierung spreche, ist nicht das alleinige Vorstellen Deiner Zielvision gemeint. Für eine gute Visualisierung ist es wichtig, dass Du Deinen Zielzustand mit allen Sinnen erlebst und im gesamten Körper fühlst und verankerst.

  • Wo bist Du in Deiner Vorstellung?
  • Was siehst Du?
  • Ist es warm oder kalt?
  • Was hörst Du?
  • Wie atmest Du?
  • Wie bewegst Du Dich?
  • Was sagst Du zu Dir?
  • Was fühlst Du?

Die Fähigkeit, sich mit den verschiedenen Sinneskanälen: Sehen, Hören, Dühlen, Schmecken, Riechen Eindrücke vorzustellen, ist je nach Sinneskanal bei jedem Menschen sehr unterschiedlich ausgeprägt. Bei der Visualisierung geht es darum, die bei einem selbst gut entwickelten Sinneskanäle zu nutzen und die noch nicht so gut entwickelten zu trainieren. Beginne mit einer Frage und nimm Schritt für Schritt weitere Sinneseindrücke dazu.

Wenn das Teufelchen kommt:

Ein wichtiger Faktor bei der Visualisierung ist, dass du sie als positiv erlebst. Vielleicht kennst Du es, manchmal stellst Du Dir deine Träume vor und dann kommt eine Stimme in deinem Kopf oder das Teufelchen auf Deiner Schulter, welches sagt „das schaffst Du nie“ oder „das hat ja überhaupt keinen Sinn“. Wenn Du hier einfach stumpf weiter visualisierst, kämpfst Du gegen Dich. Diesen Kampf kannst Du nicht gewinnen.

An dieser Stelle rate ich innezuhalten und mit Deiner inneren Stimme oder Deinem inneren Teufelchen zu kommunizieren. Versuche ihm gegenüber eine bejahende Haltung der Dankbarkeit einzunehmen. Diese Stimme will Dir nichts Schlechtes und es bringt überhaupt nichts, sie zu verurteilen. Prüfe stattdessen, auf welche Gefahren sie aufmerksam machen will. Wenn sie Dich dann immer noch stört und Du Dir sicher bist, alle wichtigen Aspekte Deines Zieles berücksichtigt zu haben, gibt es noch einen weiteren Trick: stell Dir vor, Dein inneres Teufelchen hat Helium geschluckt und eine wahnsinnige Piepsstimme. So wird Dein Teufelchen seine störende Wirkung verlieren.

Visualisierung lernen – so beginnst Du am besten

Nimm Dir ein nicht allzu komplexes Bild, welches eventuell schon mit einem Deiner Ziele zu tun hat.

Wenn Du einen Abschluss in einer Prüfung erreichen willst, drucke Dir zum Beispiel eine Urkunde oder ein Zertifikat am Computer aus, in welches Du Deinen Namen und Dein angestrebtes Ausstellungsdatum einträgst. Wenn Du Dir ein Auto oder ein Haus wünschst, drucke ein Bild davon aus oder schneide es aus einer Zeitschrift aus.

Nun schaue Dir das Bild detailliert an. Danach schließe Deine Augen und versuche es Dir mit allen Facetten im Kopf vorzustellen. Zunächst siehst Du vielleicht nur das Auto, das Haus oder die Urkunde, das ist völlig okay. Danach beginnst Du die Szene in Deinem Kopf wie bei einem Theaterstück auszuschmücken. Als nächstes visualisierst Du Dir vielleicht das Bild von einer Menschenmenge und wie Du dort die Urkunde übergeben bekommst. Du kannst Dir auch vorstellen, wie Dir die Schlüssel für das Auto oder Haus überreicht werden. Nimm immer mehr Sinneskanäle dazu.

  • Was hörst Du bei Deiner Urkundenverleihung?
  • Welches Gefühl empfindest Du, wenn Du Dich in dein neues Auto setzt, das Lenkrad und den Schaltknüppel berührst?

Ergänze diese Fragen mit den obigen, um Deine Visualisierungsfähigkeiten umfassend zu schulen.

Zwei Tricks:

  1. Einkaufen: Eine tolle Übungsmöglichkeit für Deine Visualisierungsfähigkeiten ist das Einkaufen. Viele Menschen schreiben sich, bevor sie einkaufen gehen, Einkaufszettel. Dabei gibt es eine simple, kleine Methode, auf den Einkaufszettel zu verzichten und gleichzeitig seine Visualisierungs- und Erinnerungsfähigkeiten zu schulen. Bevor Du etwas einkaufen gehst, stellst Du Dir einfach vor, wie Du in den Laden gehst, das gewünschte Produkt nimmst und damit zur Kasse gehst. Du kannst ja vorsichtshalber noch einen Einkaufszettel mitnehmen, um am Ende kontrollieren zu können, ob Du alles eingepackt hast. Diese Methode ist ebenso nützlich, wenn man sich etwas merken will, aber keinen Notizzettel dabei hat. Man stellt sich einfach vor, wie man die Idee aufschreibt oder die Handlung vollführt. Schon das dreimalige Vorstellen dieser Handlung bahnt eine erste Gedächtnisspur im Gehirn. Wenn man nun an den Ort kommt, an welchem diese Gedächtnisspur beginnt, beim Einkaufen zum Beispiel in den Einkaufsladen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man sich an die Gedächtnisspur erinnert und so die gewünschte Handlung vollführt.
  2. Emotionen: Je mehr Emotionen Du verspürst, wenn Du Dein Ziel visualisierst, desto stärker wird es in Deinem Unterbewusstsein verankert. Unser Gehirn speichert alle Situationen, in denen wir sehr emotional sind, besonders gut ab. Du kannst Dich doch auch noch super an Deinen letzten Streit erinnern oder? Diesen Mechanismus kannst Du nutzen um deine Visualisierung noch stärker in Deinem Gehirn zu verankern. Nächstes Mal, wenn Du starke positive Emotionen spürst: Du hast etwas gewonnen, Du hast einen coolen Film gesehen o.ä. nutze den Moment kurz um Dein Ziel zu visualisieren.

Am besten, Du visualisierst Deine Wünsche und Visionen täglich.

Beim Visualisieren ist es leider wie beim Fitnesscenter. Einmal Bankdrücken macht noch keinen dicken Bizeps. Du musst immer und immer wieder trainieren, um Deine Muskeln auszubauen und die gewünschten Erfolge zu erzielen. Genauso solltest Du immer und immer wieder visualisieren, um Deinen Zielen näher zu kommen. Nimm Dir am besten zumindest jeden Tag morgens und abends Zeit dafür.

Die wichtigsten Grundsätze der Visualisierung zusammengefasst:

  • Erlebe immer konkret, wie Du Deine Ziele und Visionen erreichst.
  • Beziehe alle Dir möglichen Sinne und Empfindungen in Deine Visualisierung mit ein.
  • Wiederhole Deine Visualisierungen am besten täglich.

Was sind Deine Erfahrungen mit Visualisierung? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar.

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